
Vielleicht hätte Emre Can sich am 34. Spieltag unsterblich machen können. Zur lang ersehnten Meisterschaft fehlte seiner Mannschaft nur ein Sieg gegen Mainz 05, mit einem frühen Rückstand im eigenen Westfalenstadion drohte es allerdings ein bitterer Nachmittag für den BVB zu werden. Dann zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. „Ich wollte schießen und habe mich gut gefühlt“, würde Can später verraten. Schließlich habe Stürmer Sebastian Haller um Vortritt gebeten, nach kurzer Rücksprache trat Can vom Punkt zurück, nur um dabei zuzusehen, wie sein Kollege scheiterte. Der Ausgleich hätte Borussia Dortmund wieder in die Erfolgsspur bringen können, stattdessen sollte wenig später das zweite Gegentor fallen. Nach Abpfiff ging die Meisterschale wieder einmal nach München. „Ich weiß gar nicht, ob man das überhaupt wirklich irgendwann verarbeiten kann“, sagte Can kurz nach Saisonende zur FAZ. Jetzt soll er dafür sorgen, dass seine Mannschaft das Trauma abhakt, um in der kommenden Spielzeit neu anzugreifen: Wie Trainer Edin Terzic auf einer Pressekonferenz verkündete, wird Emre Can seinen Vorgänger Marco Reus im Kapitänsamt beerben und den BVB künftig mit der Binde aufs Feld führen. Damit gehen die Borussen durchaus ein Risiko ein – schließlich galt der 29-Jährige vor gut einem halben Jahr noch als Verkaufskandidat. Es könnte sich jedoch bezahlt machen.
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