Neujahrsweisheiten mit Karim 11FREUNDE

October 2024 · 3 minute read

Neu­jahrs­vor­sätze sind so ein Thema für sich, die (fast nie erfol­gende) Umset­zung sowieso. Genau wie irri­tie­rende Rituale an Sil­vester, bei­spiels­weise Blei­gießen, oder Dinner for one“ zum drölften Mal gucken und immer noch dabei lachen, oder kurz nach Mit­ter­nacht sein Handy raus­holen und jedem Kon­takt als Sprach­nach­richt durch das ver­fluste Mikro ein Frodneu“ wün­schen. Welche Rituale Karim Adeyemi vor sieben Wochen ange­wendet hat, wissen wir nicht. Doch es scheint funk­tio­niert zu haben, oder wie er selbst sagt: Neues Jahr, neues Glück!“

121 Mil­lionen – na und?

Grin­send prä­sen­tierte er nach dem 1:0‑Heimsieg gegen den FC Chelsea einem Reporter nach dem anderen diese Neu­jahrs­weis­heit als Erklä­rung für seine Leis­tungs­explo­sion im Jahr 2023. Die sich übri­gens auf den ganzen BVB über­tragen lässt, der plötz­lich nur noch gewinnen kann. Die Leis­tungs­träger haben sich dabei ver­schoben: Mats Hum­mels und Marco Reus kommen kaum zum Ein­satz. Dafür lie­fern Emre Can, Julian Brandt, und eben Karim Adeyemi. Das sollte spä­tes­tens nach seinem Du kostet 121 Mil­lionen – na und?“-Solo beim 1:0‑Sieg im Cham­pions-League-Ach­tel­fi­nal­hin­spiel gegen den FC Chelsea auf­ge­fallen sein, bei dem er Welt­meister Enzo Fernández mit seiner puren Geschwin­dig­keit ganz alt aus­sehen ließ.

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Doch auch in der Bun­des­liga sticht der 21-Jäh­rige zuneh­mend hervor und macht seine Zeit beim BVB vor der WM ver­gessen: Damals gelangen ihm nur ein Tor in elf Bun­des­li­ga­spielen und ein Tor in fünf Cham­pions-League-Par­tien. Auch Ver­let­zungen bremsten ihn aus. Die Kritik an ihm nahm zu und Fans hatten Angst, dass er wie Donyell Malen ein teurer Durch­schnitt­spieler wird. Sein klares Foul­spiel gegen Jesper Lind­ström, das nicht gepfiffen wurde und das Adeyemi am Spieltag noch leug­nete, trug nicht mil­dernd dazu bei.

Dann fuhr er zur WM (mehr wollen wir nicht dazu sagen) und nun explo­diert er seit dem Jah­res­wechsel. Drei Tor­be­tei­li­gungen in der Liga und das BVB-Solo des Jahres bringen die Augen der Fans der­zeit zum Leuchten. Ich hab mir gedacht, ich muss irgendwie den Ball vor­bei­legen“, kom­men­tierte Adeyemi sein Tor am DAZN-Mikro ganz cool.

Vom Rechts- zum Links­außen

Ent­schei­dend für seinen Form­an­stieg ist dabei seine Posi­tio­nie­rung. Erst seit Januar kommt der Linksfuß auch auf Links­außen zum Ein­satz und wird so besser ins BVB-Spiel ein­ge­bunden. In seiner über­ra­genden Vor­saison in Salz­burg (32 Scor­er­punkte in 44 Spielen) agierte er im 4–3‑1–2‑System als rechter Stürmer mit reich­lich Wiese vor der Nase.

Diese Pos­tion gibt es in den bisher von Edin Terzić ange­wen­deten Spiel­sys­temen (4−1−4−1, 4−2−3−1, 4−1−4−1) nicht. Des­halb agierte Adeyemi in der Hin­runde als klas­si­scher Rechts­außen – mit mäßigem Erfolg. Auch, weil der BVB im Schnitt in der Bun­des­liga 58 Pro­zent Ball­be­sitz hat, die Gegner tiefer stehen. Salz­burg hatte dagegen in der letzt­jäh­rigen Cham­pions-League-Saison nur 44 Pro­zent Ball­be­sitz. Das lud zu Kon­tern über den Speed-Stürmer ein. Sein Spiel konnte Adeyemi so nicht auf Knopf­druck auf den BVB umstellen.

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