Farewell, my love - Warum Luca Toni den FC Bayern verlsst 11FREUNDE

October 2024 · 2 minute read

Wer konnte diesem Hünen mit dem Halb­mond-Grinsen schon wider­stehen? Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rum­me­nigge ganz sicher nicht. Der dama­lige Bayern-Manager griente wie der Joker und selbst Eis­klotz Rum­me­nigge verzog die Mund­winkel zu einem schiefen Lächeln. Luca Toni, da war er nun. Für elf Mil­lionen Euro, frisch ver­pflichtet im Sommer 2007 vom AC Flo­renz. Welt­meister. Ehe­mals bester Tor­jäger Europas. 1,93 Meter groß, die schwarzen Haare stets frisch gegeelt. Hoeneß, Rum­me­nigge und eigent­lich ganz Mün­chen: Schwer ver­knallt.

Und die fri­sche Liebe wurde von Spieltag zu Spieltag immer wieder neu ent­flammt. In den ersten drei Sai­son­spielen (Ros­tock, Bremen, Han­nover) netzte der Neu­zu­gang gleich mal ein, und hörte mit dem Tore­schießen eigent­lich erst auf, als die Spiel­zeit beendet war und Bayern Mün­chen die nächste Deut­sche Meis­ter­schaft ein­ge­fahren hatte. 24 Treffer in 31 Bun­des­li­ga­spielen. 39 Tore in 46 Pflicht­spielen. 16 Mal das wich­tige 1:0. Luca Toni: Ein Mann der Super­la­tive.

Selbst Eis­klotz Rum­me­nigge zwang sich zum Lächeln

Ganz Mün­chen fei­erte diesen etwas staksig wir­kenden Angreifer mit der sen­sa­tio­nellen Tor­quote, der seine Treffer stets damit abfei­erte, dass er sich wie wild am Ohr her­um­schraubte und mit Latte-Mach­iato-Grinsen in die Kurve stürmte. Das war im Früh­jahr 2008. Fast ein Jahr später ist vom der eins­tigen Unzer­trenn­lich­keit nichts mehr zu spüren. Jetzt sagt Uli Hoeneß, inzwi­schen Prä­si­dent: »Ich hoffe, dass er in Rom viele Tore schießt und dadurch einen Anschluss­ver­trag bekommt.« Heißt im Klar­text: Lieber Gott im Himmel, lass den Typen ein paar Buden schießen, dann sind wir ihn end­lich los.

Wo ist sie nur hin, die Liebe zwi­schen Luca Toni und Bayern Mün­chen? Ver­flossen zwi­schen Klins­mann und van Gaal, arg schwan­kenden Leis­tungen, kata­stro­phaler Chan­cen­ver­wer­tung und müde belä­chelten Auf­tritten in der Bayern-Reserve. Spä­tes­tens als sie den stolzen Ita­liener zwangen in der dritten deut­schen Liga mit­zu­ki­cken, hatte der die Nase voll und ergriff die Maß­nahmen des Marktes. Maulte, nölte und flir­tete mit dem Aus­land, ehe ihn sein Trainer schließ­lich für unbrauchbar erklärte, die Ver­eins­ver­ant­wort­li­chen die Win­ter­pause nutzten, um etwas Geld zu sparen und ihren Stürmer in dessen Heimat aus­liehen.

Als sie ihn abschoben, ergriff er die Maß­nahmen des Marktes

Jetzt also Rom. Dort emp­fängt man den 32-Jäh­rigen mit offenen Armen. »Er ist ein solider und zuver­läs­siger Stürmer, den wir brau­chen«, schrieb Roma-Ikone Fran­cesco Totti jüngst auf seiner Home­page. Das klingt nicht unbe­dingt nach Schmet­ter­lingen im Bauch, eher nach Ver­nunft­be­zie­hung. Das ist aller­dings immer noch besser als das Single-Dasein. Für einen Fuß­ball­profi allemal.

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