
Es war ein Lehrstück in der Disziplin „denkwürdige Pressekonferenzen“. Mit blasser Miene saß Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratsvorsitzender und Sprecher des Präsidiums der DFL, Ende Mai vor Sportwetten- und Schokoladenwerbung und verkündete der versammelten Medienrunde das Scheitern des von der DFL anvisierten Investoren-Deals. Flankiert von den Interimsgeschäftsführern Axel Hellmann und Oliver Leki bügelte Aki Watzke beleidigt die Fragen der Journalisten ab und versprach dann in einem Offenbarungseid der schrägen Selbstwahrnehmung, dass den großen Klubs, seinem BVB und dem FC Bayern München, in naher Zukunft bitte niemand mehr „mit Solidaritätsthemen kommen” sollte. Ein wahrer Blockbuster, der wohl nur durch einen Gastauftritt vom entgeisterten Florian Plettenberg, der das Scheitern des Investoreneinstiegs mit entgeisterter Mine und den Worten „Deal OFF“ untermalt, noch monumentaler hätte werden können. So manch ein Zuschauer hätte bestimmt gleich ein Dutzend nur schwer wieder kündbarer Abonnements abgeschlossen, um dieses Schauspiel bloß nicht zu verpassen. Ein Jammer für die ach-so-klamme DFL, dass die Pressekonferenz für lau bei YouTube zu sehen war. Denn: Ist der passiv-aggressiven Tirade von Aki Watzke Glauben zu schenken, hätte der Verbund aus erster und zweiter Liga die Kohle bitter nötig gehabt.
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